Auf dem Weg zum co-kreativen Museum: Die Gründung einer Community Werkstatt

Seit drei Jahren befindet sich das Deutsche Hygiene-Museum Dresden in einem langfristig angelegten diversitätsorientierten Veränderungsprozess. Eine der größten Herausforderung dabei ist die Tatsache, dass althergebrachte Arbeitsweisen und Hierarchien hinterfragt und neue Strukturen entwickelt werden. Aber wie und mit welchen Instrumenten ist das möglich?
Das Deutsche Hygiene-Museum hat seinen Change-Management-Prozess ausgehend von einer Nichtbesucher*innen-Studie mit Fokus auf die migrantische Stadtgesellschaft gestartet. Ein zentrales Ergebnis war die Gründung einer Community Werkstatt – als Arbeitsinstrument auf Abteilungsebene. Zweimal jährlich kommen hier Vertreter*innen lokaler Communities und Mitarbeiter*innen des Museums zusammen, um direkte Zusammenarbeitsmöglichkeiten und Vorschläge zu diskutieren und zu konzipieren. Cornelia Reichel und Anja Sommer berichten über die Erfahrungen aus dem diversitätssteigernden Öffnungsprozess und der Startphase dieses neuen Beteiligungsformats.


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Cornelia Reichel hat ihren Master in Osteuropastudien mit dem Hauptfach Politikwissenschaften an der LMU München absolviert. Sie arbeitete u.a. zwei Jahre als Robert Bosch Kulturmanagerin in Uljanowsk/Russland und war anschließend in der Robert Bosch Stiftung als Senior Projektmanagerin im Bereich der Internationalen Verständigung tätig. Cornelia Reichel ist selbständige Kulturmanagerin mit dem Schwerpunkt auf Dialogformaten und Mitbegründerin der "MAGNET – Werkstatt für Verständigung gUG". Seit Juni 2020 ist sie am Deutschen Hygiene-Museum im Rahmen des Programms der Kulturstiftung des Bundes "360° - Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft" vor allem für neue Begegnungsformate und die Zusammenarbeit mit der Dresdner Stadtgesellschaft zuständig.

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Anja Sommer hat Europäische Ethnologie und Cultural Studies in Marburg, Birmingham und Berlin studiert. Nach einem zweijährigen Volontariat arbeitete sie sechs Jahre lang als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Ausstellungen des Deutschen Hygiene-Museums. Seit 2005 arbeitet sie im Bereich Kooperationen/Sponsoring und verantwortet die Einwerbung von Drittmitteln für das Deutsche Hygiene-Museum. Seit 2018 koordiniert sie den Prozess zur Diversitätssteigerung des Museums. Aktuell ist sie Projektkoordinatorin eines Modellprojektes, das sich mit der gesellschaftlichen Verantwortung von Museen befasst, um offene Diskussionsräume zu schaffen, in denen gesellschaftliche Themen Platz finden und demokratische Werte ausgelotet werden können.